YFU Mid Year Orientation

Hey!
Die Hälfte meines Jahres ist rum! Sogar mehr als die Hälfte! Ich habe jetzt nur noch 4 Monate und 1 Woche hier. WOW! Demnach war vor kurzem auch die Mid Year Orientation von YFU. Da wir am Freitag ziemlich früh losgefahren sind, war ich an diesem Tag nicht in der Schule. Die Fahrt nach Gatlinburg hat ungefähr 3 1/2 Stunden gedauert. Ich habe gedacht das wäre lang, für ein Wochenende, aber als ich dann erfahren habe, das auch Austauschschüler aus Indiana kommen, und mehr als 6 Stunden Fahrt vor sich haben, waren die 3 Stunden doch nicht so lang. Wir sind also so gegen 12.30 Uhr mittags am Hotel angekommen. Da aber noch kein anderer da war, sind wir nach "Downtown" Gatlinburg gefahren. Gatlinburg ist im Great Smoky Mountains National Park und deswegen eine super kleine Stadt (oder eher Dorf), mitten in den Bergen, mit ganz vielen winzigen Läden. Mir hat es super gefallen. Und das gesamte Wochenende war einfach mega cool! Am Abend sind alle anderen Austauschschüler angekommen. Wir waren insgesamt 48 Schüler aus 22 Ländern! Ich war mit drei Mädchen aus Italien, Taiwan und Deutschland in einem Zimmer. Ungefähr die Hälfte der Schüler war aus Deutschland. Wir sind dann alle zusammen mexikanisch essen gegangen und dann war der Freitag auch schon vorbei.

 

Am Samstag hatten wir um 9 Uhr unser erstes Meeting. Am Anfang waren wir alle zusammen, aber nachdem sich alle vorgestellt haben, sind die Eltern und YFU Volunteers woanders hingegangen. Wir haben mit 3 YFU Volunteers über unsere bisherigen Erfahrungen gesprochen, versucht Lösungen für Probleme zu finden und zwischendurch kleine Kommunikations- oder andere Spiele gespielt. Dann gab es Pizza und Snacks und danach hatten wir ein paar Stunden Freizeit, in der wir unterschiedliche Aktivitäten machen konnten. Ich habe mich fürs Hiking in den Smoky Mountains entschieden. Ich glaube das war die Aktivität, die der Großteil der Gruppe gewählt hat. Zur Auswahl standen  auch noch Ski fahren, eine Rodelbahn in den Bergen, Shoppen, unterschiedliche Museen und mehr. Das Wandern hat echt viel Spaß gemacht, nur leider konnten wir nicht zum höchsten Punkt, weil die Straße wegen Schnee und Eis gesperrt war. Wir hatten aber trotzdem viel Spaß und waren ziemlich hoch... 

 

Loren und ich wollten eigentlich nach dem Wandern mit der Rodelbahnfahren, aber eine der YFU Volunteers meinte wir hätten keine Zeit mehr. Im Nachhinein hatten wir mehr als genug Zeit, aber wir sind stattdessen nochmal durch die Läden in Gatlinburg gegangen, was auch Spaß gemacht hat. Zurück im Hotel sind wir eigentlich sofort wieder aufgebrochen, um mit allen in ein Restaurant zusammen essen zu gehen. Danach hatten wir wieder eine Art Meeting, das aber mehr als Spieleabend angesehen wurde. Uns wurde ziemlich viel erzählt und vorgetragen, was das Zuhören nach einer gewissen Zeit ziemlich anstrengend gemacht hat. Bis wir um 11.00 Uhr auf unsere Zimmer mussten, sind fast alle Austauschschüler auf ein Zimmer gegangen. Da haben wir dann einfach geredet, Essen aus anderen Ländern probiert und generell neue Kulturen kennengelernt. Am Sonntag hatten wir dann wieder ein Meeting, was das letzte war. Wir haben über die unterschiedlichen Vorurteile der anderen Länder gesprochen und Fotos oder Videos angeschaut. Danach sind wir wieder nach Hause gefahren. Dieses Wochenende war eines der Highlights während meines Jahres und ich habe so viel gelernt. Ich weiß jetzt wie man meinen Namen auf Japanisch schreibt und ich mehr auf Französisch verstehe, als ich dachte...

 

 

 

Valentinstag ist eine große Sache hier. Die Amerikaner machen wirklich aus jeder Kleinigkeit ein großes Fest. In der Schule haben sich alle schick angezogen und es wurden Cupcakes und Singing Valentines verschenkt. Zu Hause haben wir Geschenke von meiner Mom bekommen. Ich hatte natürlich nichts für sie, da ich keinen Plan vom amerikanischen Valentinstag hatte. Am Montag war Presidents Day, which meant: no school!

Und es hat zum ersten Mal richtig geschneit. Ich würde es immer noch nicht als "Snowstorm" bezeichnen, aber meine Schwester hat mir erzählt, dass sie noch nie in ihrem Leben so "viel" Schnee gesehen hat und gestern war sie total aufgeregt, als wir einen Streuwagen gesehen haben. Haha. Nachmittags sind wir raus gegangen und Schlitten gefahren. Und wir haben die Nachricht bekommen, dass am Dienstag keine Schule ist. Am nächsten Tag hat Wilson County dann verkündet, dass die Schulen die ganze Woche geschlossen sind! Einfach genial! Es war aber wirklich gefährlich. Nicht der Schnee ist das Problem, sondern das Eis. Und ich habe noch nie so viel Eis in meinem Leben gesehen. Meine Haare waren schon nach kurzer Zeit draußen gefroren und wir konnten noch nicht mal unsere Mailbox öffnen. Tennessee ist diese Woche zum 'State of Emergency' ernannt worden. Es war wirklich ziemlich krass, weil mehr als 47 Kinder wegen Schlittenunfällen im Krankenhaus waren und ziemlich viele Menschen durch Autounfälle gestorben sind. Fast alle Läden und sogar Ärzte waren geschlossen und uns wurde geraten, das Haus nicht zu verlassen. Jetzt fängt alles so langsam an zu schmelzen, aber die dicke Eisschicht wird ein bisschen länger brauchen. Und für morgen ist die zweite Runde des Schneesturms angesagt. 

 

 

Eure Annika